Projekt "Scheidungsopfer"
Projekttitel
Neue Risikogruppe männliche Scheidungsopfer? Finanzielle und wirtschaftliche Implikationen
Abstract
Scheiden tut weh. Dies gilt nicht nur in emotionaler, sondern auch – oft länger und nachhaltiger – in wirtschaftlicher Hinsicht. In gleicher Weise erstreckt sich das Risiko, zum „Scheidungsopfer“ zu werden, sowohl auf immaterielle als auch auf materielle Lebensbereiche. Die Studie soll der Frage nachgehen, ob es zutrifft – und wenn ja, unter welchen Bedingungen und in welchem Ausmaß – dass Männer, insbesondere Väter, durch Trennung und Scheidung auf materieller und immaterieller Ebene potentiell benachteiligt werden. Zur Darstellung der ökonomischen und sozialen Situation alimentations- und unterhaltspflichtiger Männer wird eine Analyse einschlägiger Forschungsliteratur im deutschsprachigen Raum sowie ein EU-Vergleich zur rechtlichen Situation Alimentationspflichtiger durchgeführt.
Mittels Leitfadeninterviews mit ExpertInnen aus Jugendämtern, Obdachlosenvereinigungen, Familien-, Männer- und Schuldnerberatungsstellen sowie Gerichten wird die quantitative und qualitative Bedeutung der Armutsbedrohung durch Alimentations- und Unterhaltsverpflichtungen und von Obdachlosigkeit als Folge von Scheidungen erhoben. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird überprüft, inwieweit und mit welchem Aufwand Daten über Einkommen und Unterhaltszahlungen von unterhaltspflichtigen Männern verfügbar gemacht werden können. Um die Sichtweisen der Betroffenen und die Darstellung ihrer eigenen sozialen, finanziellen und psychischen Situation zu berücksichtigen, werden qualitative problemzentrierte Interviews mit Alimentations- und Unterhaltspflichtigen durchgeführt.
Projektleitung
Mag. Günter Denk
Projektteam
Mag.a Brigitte Mosberger (abif), Mag.a Karin Steiner (abif)
Projektbeginn
01/2002
Projektende
06/2002
Auftagg./Förderung
BMSG